Die Studie „Deloitte Global Human Capital Trends“ zeigte im Jahr 2020: Zwei von drei Unternehmen ist bewusst, dass sich die Erwartungen von Fachkräften in Sachen Kompensation verändern – aber nur 9 Prozent fühlen sich bereit. Dabei könnten Total-Rewards-Angebote technologisch weiterentwickelt werden und zu einer zeitgemäßen Employee-Experience beitragen.
Was das in der Praxis bedeutet, berichtete Peter Devlin, Leiter des Fachbereichs Benefits & Compensation und Partner bei Deloitte, in seinem Vortrag beim 5. Praxisforum Total Rewards.Demnach gehört zu den Veränderungen auch die Digitalisierung des Kompensationsmanagements. Dabei helfen neben den Core-Solutions wie SAP SuccessFactors oder Workday verschiedene weitere Speziallösungen. Diese lassen sich laut Devlin in drei Bereiche aufteilen:
- Sales-Performance-Management: Entwicklungen wie die Digitalisierung von Sales-Jobs und neue Businessmodelle führen zu einem höheren Bedarf an Incentive Compensation bzw. Sales-Performance-Management. Diese Programme erlauben zum Beispiel die Flexibilisierung von rollenbasierten Sales-Incentive-Plänen.
- Complex Incentives: Standardlösungen kommen bei komplexen Incentivierungen an ein Limit, scheitern zum Beispiel in der Finanzindustrie an komplizierten regulatorischen Vorgaben. Spezialsoftware erlaubt hingegen neben Short- und Mid-Term- auch langfristige aktienbasierte Incentivierungen. Sie erlaubt zudem das Reporting etwa im Bereich Gender Pay Gap. Dabei können auch dynamische Veränderungen, etwa sich verändernde Aktienkurse, einfließen.
- Benefitadministration: Auch bei Benefits gibt es Spezialsoftwarelösungen. Benefits werden immer wichtiger, vielen reicht eine Seite im Intranet für den Überblick nicht mehr aus. Vor allem hilft Spezialsoftware der Personalabteilung dabei, das Angebot sowie den Abruf zu managen.
Bei der Implementierung seien, so führte Devlin aus, vier Punkte besonders wichtig – unabhängig von der Lösung:
- Die Rollen müssen früh geklärt werden, die Führungsmannschaft muss von Anfang an hinter dem Projekt stehen.
- Für Design und Planung sollten Unternehmen genügend Zeit einplanen.
- Es sollte Klarheit über die IT-Landschaft und die Integration bestehen.
- Eine Strategie für die Befähigung der Mitarbeitenden muss ausgearbeitet werden.