Familiengeführte Unternehmen stehen oft vor einer besonderen Herausforderung: der Nachfolgeregelung. Beim Naturkosmetikhersteller Börlind aus dem Schwarzwald übernahmen zwei Geschwister in dritter Generation das Unternehmen, das der Vater bis zu diesem Zeitpunkt patriarchalisch geführt hatte. Die neuen Chefs wollten eine Kultur im Unternehmen etablieren, die durch Zusammenarbeit und Verantwortungsteilung geprägt ist. Simone Schrön, Head of HR, gab beim 13. HR-Summit Einblicke in diese Zeit des Kulturwandels beim Mittelständler und teilte die Erfahrungen mit der Community.
Generell ermutigte Schrön ihre HR-Kolleginnen und Kollegen aus anderen Unternehmen dazu, offen für neue Impulse von einzelnen Mitarbeitenden oder eben CEOs zu sein und selbstbewusst dabei zu helfen, diese so zu steuern, dass sich etwas zum Positiven verändern kann. „Jeder kann Gamechanger sein“, erklärte die Personalerin, „jede und jeder Blue- und White-Collar-Beschäftigte“. Denn jede und jeder Einzelne könne wertvolle Ideen und Impulse geben, die beispielsweise Arbeitsprozesse verbessern oder positiv auf das Arbeitsklima einzahlen. Für HR ginge es darum, diese Themen nach oben weiterzutreiben und den Finger auf vermeintliche Tabu-Themen zu legen. Immer wenn es beim Verändern von Arbeitsprozessen heiße „Das haben wir schon immer so gemacht“ oder „Die Gründerfamilie will es so“, sei es an HR, die Chefs und Chefinnen zu fragen, ob sie das tatsächlich so möchten. Überhaupt sei es ein zentraler Aspekt eines Kulturwandels, die Beteiligten und Betroffenen immer wieder nach ihrer Sicht auf die Dinge zu fragen.