Trotz der Verschärfung der Kontaktbeschränkungen seit Januar 2021 sind die Aussichten für die deutsche Wirtschaft relativ stabil. Insgesamt hat sich zwar die konjunkturelle Lage im Januar 2021 spürbar eingetrübt. Insbesondere die verordneten Betriebsschließungen in Gastronomie und Einzelhandel lassen das Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal 2021 voraussichtlich schrumpfen. Auch witterungsbedingte Einflüsse belasten kurzfristig die Konjunkturdynamik.
Doch die Wahrscheinlichkeit, dass Deutschland in den kommenden drei Monaten in eine Rezession gerät, schätzen die Konjunkturforscher des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung als gering ein. Sie liegt im Februar 2021 bei 24,2 Prozent und hat damit leicht zugenommen. Im Januar 2021 lag sie bei 10,4 Prozent, im Dezember 2020 bei 20,9 Prozent. Die aktuelle Rezessionswahrscheinlichkeit entspricht damit in etwa dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre (23,4 Prozent).
Der aktuelle Anstieg der Rezessionswahrscheinlichkeit beruht vor allem auf zwei Faktoren: Erstens sind zuletzt, erstmals seit April 2020, die Auftragseingänge im verarbeitenden Gewerbe gesunken. Zweitens hat sich die Stimmung in der deutschen Wirtschaft, gemessen am ifo-Geschäftsklimaindex, eingetrübt.