Bezogen auf die drei Felder, können Unternehmen mit personalpolitischen Maßnahmen auf die Krise reagieren:
Kostenseite
- Anmeldung von Kurzarbeit
- Abbau von Über- und Mehrarbeitsstunden sowie Urlaubstagen
- vorgezogener Ruhestand
- Verzicht oder Verzögerung von Bonuszahlungen und krisenbedingtes Anpassen von Zielvereinbarungen
- Kürzung der Grundvergütung von Vorständen (hat eher Signalwirkung als finanzielle Wirkung)
Soziale Verantwortung
- Einrichten von flexiblen Arbeitszeit- und Arbeitsortmodellen sowie Familienservices
- finanzielle Zuschüsse zur Kinderbetreuung
- Etablieren von virtuellen Sportprogrammen
- Corona-Prämie bis zu einem Betrag von 1.500 Euro steuer- und sozialversicherungsfrei
- Eingehen von Personalpartnerschaften, d.h. temporäre Überlassung von Mitarbeitern z.B. in Lebensmittelindustrie
Talent Management
- finanzielle Unterstützung von Weiterbildungsmaßnahmen als Überbrückung mit Weiterbeschäftigungsgarantie
- Angebot von teilfinanzierten Sabbaticals
- finanzielle Anreize zur Sicherung von Ausbildungsplätzen bzw. -übernahmen
Die Maßnahmen der drei Felder können neben- und miteinander wirken. Manche Unternehmen haben sie schon in den vergangenen Jahren umgesetzt. Die Corona-Krise wirkt nun als Treiber und Accelerator, das heißt, sie beschleunigt den bereits eingeleiteten Change.
Peter Devlin, Maximilian Evers und Dr. Lars Hinrichs empfehlen Unternehmen, die Chancen zu nutzen, die sich durch die erforderlichen Reaktionen auf die Krise bieten. Arbeitgeber sollten jetzt ihre Compensation & Benefits-Modelle hinterfragen und gegebenenfalls anpassen. Trotz der operativen Themen, die die Unternehmen belasten, sollten sie nachhaltige Comp&Ben-Bereich Veränderungen anstoßen.