Viele Unternehmen haben in den Arbeitsverträgen mit ihren Mitarbeitern sowie in kollektiven Betriebsvereinbarungen festgelegt, dass Mitarbeiter Boni und Prämien erhalten. Wer in agilen Teams transparent und gerecht vergüten möchte, kann diese Vereinbarungen nicht ohne Weiteres aufrechterhalten. Doch sie einfach zu streichen ist arbeitsrechtlich meist schwierig und erweckt bei den Mitarbeitern den Eindruck, dass ihnen etwas weggenommen werden soll.
Ein möglicher Ausweg ist, derartige Boni und Prämien in das Festgehalt zu überführen. Das birgt allerdings die Gefahr, dass die Personalkosten steigen, was Unternehmen – gerade in Krisenzeiten wie der aktuellen Corona-Krise, aber auch während eines wirtschaftlichen Abschwungs – in finanzielle Schwierigkeiten bringen kann.
Empfehlenswert ist daher, dass Unternehmen die vorhandenen Vergütungsmodelle an ihre Anforderungen anpassen und die bisherigen Prämien- und Bonusmodelle in agile Zielvereinbarungssysteme überführen. Denkbar sind Boni für Objectives and Key Results (OKR-Boni), Teamprämien, Projektzielboni oder auch individuelle oder teamorientierte Vergütung (Team-Performance-related Pay bzw. Performance-based Pay).