Agiles, digitales Arbeiten treibt den Wandel bei der Vergütung voran. Doch die Mehrheit der Unternehmen ist darauf nicht vorbereitet. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage unter Teilnehmern der HR-Executive-Konferenz von Willis Towers Watson. Demnach gibt nicht einmal ein Drittel (29 Prozent) der befragten Unternehmen an, ihr Stellenbewertungssystem gut für die aktuellen Anforderungen aufgestellt zu haben.
Doch das birgt Risiken: Schließlich hängt ein positives Arbeitserlebnis von einer als angemessen und fair empfundenen Vergütung ab. Diese Employee Experience steigert den Unternehmenserfolg messbar und erhöht Umsatz und Gewinn. „Die Arbeit wird agiler und digitaler – dieser Trend hat sich schon einige Jahre abgezeichnet. Die Pandemie wirkt nun wie ein ‚Brandbeschleuniger‘ – der Wandel wird schneller, stärker, tiefgreifender, radikaler, der Anpassungsdruck größer“, sagt Florian Frank. Leiter Talent & Rewards bei Willis Towers Watson.
Wichtig sei, dass Unternehmen bei den erforderlichen Veränderungen ihre Mitarbeiter im Blick behalten. Das ist eine schwierige Herausforderung. Zum einen arbeiten viele Arbeitnehmer bereits jetzt schon häufig im Homeoffice, und dieser Trend wird sich verstärken. Zum anderen werden eine stärkere Mobilität, mehr freie Mitarbeiter, projektbasiertes Arbeiten und ein neues Zusammenspiel von menschlicher Arbeit und künstlicher Intelligenz (KI) das Arbeitserlebnis prägen.
Das alles wird sich auch in der Vergütung widerspiegeln. Die Vergütung prägt das Arbeitserlebnis, insbesondere das Gefühl, angemessen für Engagement, Fleiß und Flexibilität entlohnt zu werden. Entscheidend für ein positives Arbeitserlebnis sind somit nicht nur die Art der Arbeit, ob die Unternehmensziele als sinnhaft empfunden werden, die Zusammenarbeit mit Kollegen und Führungskräften, sondern auch die Vergütung und Entwicklungsmöglichkeiten. „Deshalb sollte auch bei der Vergütungsgestaltung die Employee Experience immer mitgedacht werden“, empfiehlt der Experte von Willis Towers Watson.