Die Monatsverdienste von Führungskräften und Akademikern nahmen zwischen 2010 und 2020 am meisten zu – sie erlebten eine Steigerung von knapp 27 Prozent. 2020 bekam diese Gruppe durchschnittlich ein Bruttomonatsgehalt von 8.366 Euro. Diese Summe betrug ungefähr das Zweifache des Einkommens von fertig ausgebildeten Arbeitnehmenden und das circa Vierfache von dem von Hilfskräften.
Das Gehalt von angelernten Arbeitnehmenden stieg am wenigsten. Zu dieser Gruppe zählen Angestellte mit überwiegend einfachen Tätigkeiten, für die zwar keine berufliche Ausbildung nötig ist, wohl aber besondere Fähigkeiten und Kenntnisse. Ihr Bruttoeinkommen stieg zwischen 2010 und 2020 um etwa 17 Prozent. Obwohl der Gehaltsanstieg deutlich kleiner ist als der von Akademikerinnen und Führungskräften, liegt er immer noch über der Steigerung der Verbraucherpreise – die sind nämlich im selben Zeitraum um 14 Prozent gestiegen. Reale Einkommenszuwächse haben damit auch Geringverdiener verbucht.
Das vergangene Jahr fällt aus diesem generellen Trend etwas aus der Reihe. Von 2020 bis 2021 verzeichneten ungelernte Hilfskräfte einen leicht höheren Anstieg der Gehälter als Führungskräfte und Akademiker (4 Prozent gegenüber 3 Prozent). Ein Grund dafür könnten die neuen Mindestlohnregelungen sein, die in den vergangenen Monaten in Kraft getreten sind.