Mehr als ein Viertel (27 Prozent) der deutschen börsennotierten Unternehmen hat im Jahr 2020 nachhaltige Kennzahlen (KPIs) bei der Vergütung von Führungskräften berücksichtigt. Das bestätigt eine Untersuchung, die der Softwareanbieter Diligent unter knapp 2.000 europäischen Unternehmen durchgeführt hat. Unter den Unternehmen waren 29 aus dem DAX 40. Gemäß der Befragung verknüpfte zehn Jahre lang kein deutsches Unternehmen ESG-Kriterien mit seiner Unternehmensvergütung.
Auch wenn es einen positiven Trend bei der Berücksichtigung von nachhaltigen Kriterien in der Vergütung gibt, hinken deutsche Unternehmen im Vergleich zu Wettbewerbern aus anderen europäischen Ländern hinterher. In 15 der wichtigsten europäischen Märkte –Belgien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Deutschland, Großbritannien, Irland, Italien, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz und Spanien – nimmt durchschnittlich mehr als ein Drittel (34 Prozent) der Unternehmen ESG-Kennzahlen in ihre Vergütungspläne für Führungskräfte auf. Im Jahr 2008 lag dieser Anteil bei nur 4 Prozent.
Der Anstieg in den vergangenen Jahren ist möglicherweise eine Folge des bevorstehenden Richtlinienvorschlags der EU-Kommission „Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD)“, der einen neuen Standard für die europäische Nachhaltigkeitsberichterstattung vorsieht und 2022 in Kraft treten wird.