Herr Professor Schmiech, verschläft der Mittelstand die Digitalisierung?
Professor Chris Schmiech: Deutschland hat im internationalen Vergleich Nachholbedarf, die Zeit drängt. Verantwortlich für die Verzögerung ist das Management. Die Digitalisierung betrifft alle Unternehmensbereiche gleichermaßen. Es geht mir hier nicht um einzelne Digitalisierungsprojekte in der Fertigung, sondern um eine digitale Agenda für ein strategisches Herangehen an das Thema. Dazu gehören die Verankerung von Digitalisierung in den Unternehmenszielen, das Definieren von Stellen, die Schaffung von Budgets für Aus- und Weiterbildung. Das Ziel muss sein, digitales Wissen in Form eines Mindsets in allen Bereichen aufzubauen, damit diese Digitalisierungstrends autonom identifizieren und bewerten können. Der Wandel geschieht durch Menschen, denn der digitale Umbau erfordert Mitarbeiter mit digitalem Knowhow in jeder Abteilung. Diese Menschen müssen intern und extern gefunden und weiterqualifiziert werden. Dabei kommt HR eine Schlüsselrolle zu.