Die Mehrzahl der befragten Unternehmen hat noch keine Gehaltskürzungen umgesetzt. In der Zeit von März bis April ist der Anteil der Unternehmen mit Kürzungen von 4 auf 15 Prozent angestiegen. Rechnet man dazu auch die Unternehmen, die Maßnahmen planen, ergibt sich ein Anteil von 29 Prozent. Im gleichen Zeitraum hat sich der Anteil der Unternehmen, die Gehälter einfrieren, von 12 auf 21 Prozent fast verdoppelt. Und rechnet man auch hier wieder die Unternehmen hinzu, die Maßnahmen planen, beträgt der Anteil 42 Prozent. Auf der anderen Seite haben 29 Prozent der befragten Unternehmen Prämien für die Arbeitnehmer ausgerufen, die in der aktuellen Situation kritische Arbeiten ausführen. Gleichzeitig ziehen die Unternehmen dauerhafte Entlassungen und temporäre Reduktion der Belegschaft in Betracht, wobei vielen Aktivitäten durch staatliche Maßnahmen gestützt sind.
Veränderungen der variablen Vergütungen sind aktuell noch selten, insbesondere noch nicht bei langfristig wirkenden Systemen, also Long-term Incentives (LTI). Zwischen März und April ist der Anteil der befragten Unternehmen, die ihre kurzfristigen variablen Vergütungsprogramme reduzieren, aussetzen oder verschieben, von 8 auf 14 Prozent gestiegen. Der Anteil der Unternehmen, die Vertriebsvergütungen angepasst haben, ist von 6 auf 11 Prozent gestiegen. Im Bereich der variablen Vergütung wird am häufigsten die Anpassung von Zielvereinbarungen genannt. Dies sowohl für Vertrieb (26 Prozent) als auch Nicht-Vertriebspositionen (29 Prozent).
Im regionalen Vergleich werden Gehaltskürzungen in Süd-, Zentral und Nordamerika tendenziell stärker umgesetzt als in Asien und EMEA. Im Vergleich der Industrien sind die häufigsten Gehaltskürzungen im Konsumgüter-, die seltensten im Gesundheitsbereich zu finden. Dies geht einher mit der generellen wirtschaftlichen Betroffenheit der Branchen.
Die Unterstützung erkrankter Mitarbeiter erfolgt bei der Mehrzahl der Unternehmen durch Fortzahlung der vollen Vergütung. Auf die Arbeitsplätze und Arbeitsorganisation bezogen, ist die häufigste Anpassung jetzt und über die Krise hinaus das schnellere Ermöglichen, zu Hause arbeiten zu können. Viele Unternehmen bieten zudem virtuelle Entspannungsmöglichkeiten und/oder Gesundheitsprogramme an.
Bei Abwesenheiten und Einstellungen lässt sich beobachten, dass viele Unternehmen die bezahlte Abwesenheit zusätzlich aktiv managen und freiwillige, unbezahlte Abwesenheiten ermöglichen. Weiterhin werden Neueinstellungen zurückgestellt, externe Mitarbeiter reduziert sowie aktive Restrukturierung vorgenommen.
Kurzfristige Maßnahmen inkludieren auch die Reduktion von Überstunden und Arbeitszeit sowohl mit als auch ohne staatliche Kurzarbeitsprogramme. Bei der Frage nach Veränderungen bezüglich der Rückkehr an den Arbeitsplatz werden die Antworten „freiwilliges Arbeiten von zu Hause“, „verbesserte technische Ausrüstung“, „Verringerung des sozialen Kontaktes im Büro“ und „gesteigerte Sicherheitsmaßnahmen“ oft genannt. Die größten Herausforderungen in der Pandemie sind das „Messen und Verbessern der Effizienz von Remote Arbeitenden“, „unzureichende Mittel zur Kontrolle und Vorbeugung der Infektion innerhalb der Gebäude (Masken, Desinfektionsmittel, Training etc.)“, „weiterhin Schwierigkeiten zur Vorhersage der benötigten Belegschaft in der sich entwickelnden wirtschaftlichen Lage“ und „Aufrechterhalten von Mitarbeiterengagement und Vertrauen in die Führungsmannschaft“.