Die Vergütungserhöhungen fallen dieses Jahr deutlich niedriger aus als noch in den Jahren zuvor. Bis auf wenige Unternehmen, die von der Krise nicht betroffen sind oder sogar profitiert haben, gehen alle Befragten von keinen oder geringfügigen Gehaltssteigerungen aus.
In Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es sogar eine Großzahl an Unternehmen, die in diesem Jahr gar keine Gehaltserhöhungen durchführen werden. Der Mittelwert bewegt sich von 0,5 Prozent (Schweiz) über 2,0 Prozent (Deutschland) bis zu 2,2 Prozent (Österreich).
Viele Unternehmen verzichten vor allem aufgrund der Corona-bedingten wirtschaftlichen Auswirkungen auf Gehaltserhöhungen. Was hier zunächst einen entlastenden Effekt zugunsten der angespannten Personalkosten bedeutet, kann sich negativ auf die Zufriedenheit der Belegschaft auswirken. Dies kann vor allem bei High Performern, deren Vergütung unter einer marktkonformen Vergütung liegt, problematisch sein. Viele Unternehmen bilden daher gesonderte Töpfe, aus denen trotz kommunizierter Nullrunden die Gehaltserhöhungen für leistungsstarke Mitarbeitende finanziert werden.
Bei Krisengewinnern und weniger betroffenen Branchen lassen sich auch gegenteilige Tendenzen beobachten. Einzelne Unternehmen setzen mit teils deutlich über dem Markt liegenden Erhöhungen klare Signale in Richtung eigener Organisation und des Bewerbermarktes. Sie nutzen die Krise gezielt, um strategisch relevante Profile zu gewinnen und an die Organisation zu binden.