Unternehmen wollen agil und innovativ sein. Dazu brauchen sie Mitarbeiter, die eine Vielfalt an Können, Wissen und Ideen ins Spiel bringen. Diese Mitdenker und Mitmacher möchten ihren Weg gehen, also gefördert, geschätzt und in ihrer Lebenssituation begleitet werden. Dem Wunsch können Unternehmen nur entsprechen, indem sie Individualität ermöglichen. Mit Blick auf Nebenleistungen bedeutet das, Wahlmöglichkeiten und ein diversifiziertes Angebot zu schaffen. Oder mit anderen Worten: Der Wurm muss mehr denn je dem Fisch schmecken.
Soweit die Theorie. Die hkp/// group hat diese in einer Onlineumfrage unter Benefitsexperten auf die Probe gestellt und hinterfragt, wie Benefitsportfolios strukturiert sind und gemanagt werden. Die Ergebnisse werden im Folgenden schlaglichtartig skizziert.
Finanzielle Leistungen: Finanzielle Leistungen und Versicherungen bieten nach wie vor alle Unternehmen an. Deren Relevanz schwindet jedoch. Mit Blick auf die betriebliche Altersversorgung gewinnen solche bAV-Pläne an Bedeutung, die neben einem Arbeitgeberbeitrag oder -zuschuss Mitarbeitern zusätzlichen Freiraum durch flexible Entgeltumwandlung bieten. Wichtiger werden auch Belegschaftsaktien. Bereits ein Drittel der börsennotierten Unternehmen gewährt sie, und die internationale Praxis spricht für einen Aufwärtstrend.
Mobilität: Auch in dieser Kategorie zeigt sich eine Verschiebung, nämlich vom klassischen Firmenwagen hin zur Auswahl an nachhaltigen Mobilitätslösungen. Immer mehr Mitarbeiter schätzen zum Beispiel ein Bike-Leasing via Entgeltumwandlung. Aber auch die Ausgestaltung der jeweiligen Richtlinien und Policies verändert sich. Dienstwagen mit weniger CO2-Emissionen werden durch höhere Allowance- oder Leasingraten stärker gefördert. Unternehmen können sich als umweltbewusste Arbeitgeber positionieren.
Verpflegung, Events und Arbeitsumfeld: Leistungen zum Dienstjubiläum verlieren weiter an Bedeutung. Dafür wird zunehmend in Teamevents investiert: In puncto Arbeitsumfeld unterstützt ein Drittel der Unternehmen soziales Engagement im privaten Umfeld. Immer mehr Unternehmen erlauben zudem, firmeneigene Smartphones in der Freizeit privat zu nutzen.
Work-Life-Balance: Flexible Arbeitsmodelle sind mittlerweile ein „must have“. Was bislang auf Basis individueller Absprachen geregelt wurde, wird inzwischen immer mehr über betriebliche Regelungen gelöst. Zugleich wird Mitarbeitern Freizeit wichtiger als Geld: Die Umwandlung von Sonderzahlungen in Urlaub ermöglicht jedoch nur rund ein Fünftel der Unternehmen. Im Aufwind sind Langzeitguthaben für Sabbaticals.
Gesundheit: Gesundheit hat als Benefitelement einen Spitzenplatz erreicht. Die diesbezüglichen Angebote der Unternehmen reichen von Ernährungsprogrammen bis zu firmeneigenen Sport- und Fitnesseinrichtungen. Medizinische Vorsorgeuntersuchungen bzw. Gesundheitschecks bieten die meisten Arbeitgeber dabei nur Führungskräften an, aber bereits jeder vierte lässt alle Mitarbeiter in den Genuss entsprechender Programme kommen.