Fast alle Unternehmen bieten mitarbeiterfinanzierte bAV-Angebote
Der Großteil der Unternehmen in Deutschland unterstützt seine Mitarbeiter bei der Altersvorsorge (bAV): Knapp neun von zehn Unternehmen in Deutschland (87 Prozent) haben Regelungen, damit Mitarbeiter Entgeltbestandteile in ihre Altersvorsorge einzahlen können. Das zeigt eine Umfrage von Willis Towers Watson. Das Beratungsunternehmen befragte dafür Anfang 2021 rund 80 bAV- und Fachverantwortliche aus Unternehmen aller Größen und Branchen. Die Ergebnisse geben auch Aufschluss darüber, ob und wie die anhaltende Niedrigzinsphase und damit einhergehende Änderungen im Produktangebot der Versicherungen sowie die Corona-Pandemie die Entgeltumwandlung beeinflussen.
Gemäß der Studie hat die Pandemie kaum Einfluss auf die Entgeltumwandlung. Die Abschlüsse seien infolge der Krise kaum verändert. Auch das Betriebsrentenstärkungsgesetz (BRSG) konnte der bAV keinen Schub verleihen, obwohl es schon vor vier Jahren in Kraft trat. Drei Viertel (76 Prozent) der Unternehmen registrierten dadurch keine wesentliche Veränderung.
Das Niedrigzinsniveau hat dagegen die bAV negativ beeinflusst: Die Renditen, die für eine auskömmliche Altersvorsorge erforderlich sind, können infolge des niedrigen Zinsniveaus kaum noch erzielt werden, zumal die meisten Versicherungslösungen auf Zins- und Beitragsgarantien basieren. Um dennoch attraktive Vorsorgemöglichkeiten anbieten zu können, führen die Versicherungsanbieter in immer kürzeren Abständen neue Produkte ein. Diese setzen auf eine chancenorientiertere Anlage der Versorgungsbeiträge und verminderte Garantieversprechen. Klassische Garantielösungen stehen kaum noch zur Verfügung. Die häufigen Produktänderungen haben allerdings das Vertrauen der Mitarbeiter in Versicherungsprodukte sinken lassen.